Hier finden Sie neun häufig gestellte Fragen und ihre Antworten.

1. Mein/e Frauenarzt/ärztin hat mir ein Medikament verordnet, das ich nicht vertrage - was soll ich tun?

Sprechen Sie mit ihm/ihr. Wir können von hier aus keine Therapieänderungen empfehlen. Grundsätzlich kommen zur medikamentösen Therapie der Endometriose eine Antibabypille, ggf. im so genannten Langzyklus, Gestagene oder GnRH-Analoga in Frage. Gestagene machen zu Beginn der Therapie oft unregelmäßige Blutungen. GnRH-Analoga sollten nicht ohne einen kontinuierlich niedrig dosierten Östrogen-Gestagen-Ersatz (add-back) gegeben werden, dann werden sie auch gut vertragen.

2. Im Krankenhaus hat man mir gesagt, ich soll möglichst schnell schwanger werden, aber ich will/kann das gerade gar nicht, oder ich soll für ein halbes Jahr Medikamente nehmen.

Der Effekt einer Schwangerschaft auf die Endometriose ist größtenteils eine theoretische Überlegung. Wenn Sie gut operiert wurden, muss man nicht zwangsweise nachbehandeln. Eine medikamentöse Unterdrückung des Eisprungs schadet aber auch nicht. Wenn Sie allerdings schon lange versuchen, schwanger zu werden, oder schon über 35 sind, sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt / Ihrer Frauenärztin die Überweisung in eine Kinderwunschsprechstunde besprechen.

3. Ich habe dauernd Zysten, die kommen und gehen, ist das Endometriose?

Endometriosezysten verschwinden nicht von allein, so genannte funktionelle (harmlose) Zysten dagegen schon. Wenn Sie allerdings schwere zyklusabhängige Schmerzen haben, sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt besprechen, ob eine Bauchspiegelung sinnvoll ist.

4. Ich soll eine Bauchspiegelung wegen Endometrioseverdacht durchführen lassen - gibt es keine andere Möglichkeit der Diagnose?

Grundsätzlich nein. Wenn die Schmerzen gar nicht so schlimm sind, fragen Sie Ihren Frauenarzt / Ihre Frauenärztin, wie dringend sein Verdacht ist.

5. Ich hatte vor drei (sechs) Monaten eine Bauchspiegelung, jetzt soll eine Kontrolle durchgeführt werden - muss das sein?

Routinemäßige Kontrollen unter/nach Therapie werden heute nicht mehr empfohlen. Wenn Ihr Arzt / Ihre Ärztin Ihnen dennoch dazu rät, wird sie Ihnen einen konkreten Grund nennen können.

6. Ich habe schreckliche Schmerzen im Unterleib und keiner findet etwas - gibt es Endometriose, die man bei der Bauchspiegelung nicht sieht?

Ja, das ist selten, wird dann aber oft erst spät erkannt. Abhilfe schafft oft eine gründliche klinische Tastuntersuchung, bei der besonders auf das Gewebe zwischen Gebärmutter und Enddarm geachtet wird. Häufiger ist der Fall, dass gar keine Endometriose da ist und die Schmerzen eine andere Ursache haben, z. B. Verspannungen der Beckenbodenmuskulatur, Laktose-Intoleranz, Reizdarmsyndrom.

7. Ich bin schon mehr als 5-mal operiert worden und will keine Kinder mehr. Jetzt steht wieder eine Operation an.

Besprechen Sie mit dem Arzt / der Ärztin, welche weiteren Möglichkeiten der medikamentösen oder anderer nicht-operativer, ggf. alternativer Therapieverfahren es gibt.

8. Bei mir wurde Endometriose diagnostiziert, ich habe jetzt Angst, dass ich nie Kinder kriegen kann.

Der Zusammenhang zwischen Endometriose und Fruchtbarkeit ist unklar und keineswegs schliesst die Diagnose eine spätere Schwangerschaft aus (je jünger Sie sind, desto geringer ist die Gefahr). Manchmal klappt es nur mit der speziellen Hilfe einer Kinderwunschpraxis. Ob dieses für Sie zutrifft, kann Ihnen am ehesten Ihr Frauenarzt / Ihre Frauenärztin sagen.

9. Ich bin schon mehr als 5-mal operiert worden und will keine Kinder mehr. Jetzt steht wieder eine Operation an.

Besprechen Sie mit dem Operateur / der Operateurin, wie sinnvoll die Erhaltung welcher Organe (Eierstöcke, Gebärmutter) ist.

Und hier noch ein paar Tipps für den Besuch bei der Frauenärztin/dem Frauenarzt

  1. Wenn Sie zum ersten Mal von der Diagnose hören, fragen Sie, ob Sie wiederkommen können, wenn etwas mehr Zeit ist.
  2. Wenn Sie bereits wissen, dass die (Verdachts-) Diagnose besteht, machen Sie sich einen Spickzettel mit Fragen.
  3. Scheuen Sie sich nicht, nachzufragen, wenn Sie etwas nicht verstanden haben.
  4. Fragen Sie den Arzt nach dem Grund seiner Empfehlung.
  5. Wenn Ihr Arzt sagt oder den Eindruck macht, dass er so ein Problem noch nicht hatte, dann bitten Sie ihn um einen Tipp, an wen Sie sich wenden können. Eine Möglichkeit sind die zertifizierten Endometriose-Zentren. 
  6. Wenn Sie operiert werden sollen, bitten Sie um ein Gespräch vor und nach der Operation mit dem Operateur. In guten Krankenhäusern ist so etwas üblich.