Bedenken wegen Bauchspiegelung

Hallo,

Ich habe in ein paar Wochen einen Termin für eine ambulante Bauchspiegelung. Langsam bekomme ich allerdings weiche Knie.

Erstens bin ich unsicher ob eine ambulante OP gut für mich ist. Ich habe gelesen das viele Frauen starke Schmerzen nach der Bauchspiegelung haben und habe jetzt Angst diese dann Zuhause nicht richtig einschätzen/lindern zu können.

Zweitens habe ich in einem Beitrag von einer 37Grad Doku gehört, dass eine Bauchspiegelung unfruchtbar machen kann. Dabei will ich ja durch die Bauchspiegelung erreichen das ich irgendwann auch mal Kinder bekommen kann und das sich nicht alles so verwächst das man nur noch die Gebärmutter entfernen muss.

Drittens habe ich in den Kommentaren zu dem oben genannten Beitrag gelesen, dass man vor der OP ein Dokument unterschreiben muss in dem man einwilligt, das falls die Ärzte es für medizinisch/gesundheitlich notwendig halten die Gebärmutter oder die Eierstöcke oder beides während dieser OP zu entfernen. Wie könnte ich sowas jemals unterschreiben mit 22 Jahren??

Ich hoffe ihr könnt mir hier ein bisschen weiterhelfen und vielleicht eure Erfahrungen zu dem Thema mitteilen, auch was die Schmerzen nach der OP an geht. Bin grade sehr verwirrt und weiß nicht mehr was ich machen soll.

Also, vorweg: Niemand bei…

Also, vorweg: Niemand bei Verstand wird dir mit 22 Jahren Gebärmutter oder Eierstöcke entfernen. Da kämen Ärzte in Teufels Küche, allein schon wegen des Klagerisikos. 

Es würde eher so laufen: Sie gucken rein, sehen, was los ist - und wenn da wirklich das Endometriose-Armageddon laufen sollte, sanieren sie so gut es geht und besprechen jegliche weiteren Optionen hinterher mit dir. Aber niemand, wirklich niemand entfernt dir ein Organ. Die Op-Aufklärung beinhaltet, dass Dinge schief laufen können. Aber du wirst niemals bei einer Erst-Bauchspiegelung einer Organentnahme zustimmen müssen. Falls doch: tu mir bitte den Gefallen und hau da schnellstens ab. Das klingt dann nach Metzgern. Eine professionelle Behandlung wird das nicht von dir verlangen und du kannst dem klar widersprechen. Das ist dein Recht als Patientin.

Besprich das einfach ganz offen, wo deine Grenze liegt. Ich habe bspw den Verdacht auf Darmbeteiligung gehabt und mit meinem Chirurgen abgeklärt, inwiefern er Experte bei so einem Fall ist und ob ich Vertrauen habe, dass er das kann. Wenn du ein mieses Gefühl hast, dann sieh es ganz leidenschaftslos: das Krankenhaus ist für dich Dienstleister. Passt dir etwas nicht, sagst du den Termin ab und suchst dir ein anderes. 

Zum Thema Unfruchtbarkeit und 37 Grad: die Evidenz hätte ich gern... Wenn der Chirurg mit dem Instrument gerade an deinen Eierstöcken Herde entfernt, glaub mir: er oder sie wird nicht niesen und zucken :-) Rein vom Bauchgefühl würde ich sagen, es ist wahrscheinlicher, dass eine von uns morgen vom Bus überfahren wird. 

Die Bauchspiegelung an sich kann ein Spaziergang sein oder ein paar Tage Krankenhausaufenthalt bedeuten. Abhängig davon, was man bei dir findet. Wenn du sagst „ambulant“: ist das ein Endozentrum, in das du gehst? 

Erstmal vielen Dank für…

Erstmal vielen Dank für deine Antwort. Würde das auch nie so unterschreiben, aber war eben sehr verunsichert nachdem ich davon gehört habe. Jetzt bin ich beruhigt.

Ich soll im Joho in Wiesbaden operiert werden. Ich war dort in der speziellen Endometriosesprechstunde, bei einer Ärztin die damit Erfahrung hat und auch operieren würde. Sie hat mir auch erklärt, dass sie es meistens ambulant machen. Man aber eine Tasche mitbringen sollte, falls sie einen doch da behalten müssen (Komplikationen etc.).

Na siehst du, das klingt…

Na siehst du, das klingt fair - die Tasche ist eine tolle Idee. Bei mir war es am Ende mehr, als die Ärzte gedacht hätten und ich hatte diverse Tage extra, die ich mich bei lecker Krankenhausschmaus erholen durfte (niemand kann so viel essen, echt...). Mir kam das schon zu den Ohren raus :-) 

Aber genauso viele Patientinnen haben kaum Herde und sind daher schneller wieder fit. Nur kann dir das leider im Vorfeld niemand sagen, welche Kategorie du sein wirst. 

Zu Schmerzen kann ich nur sagen, dass sie dir bestimmt etwas Wirksames mitgeben werden, solltest du doch direkt nach Hause dürfen. 

 

So viele von uns haben das schon hinter sich und bei all der Scheiße, die bei mir war: du wirst hinterher Gewissheit haben, was bei dir los ist. Und das kann schon helfen. Du schaffst das! Aber bitte lieber kein 37 Grad mehr gucken, okay? Es sind so viele Halbwahrheiten rund um Endometriose im Umlauf, selbst meine Frauenärztin hat kaum Ahnung. Versuch, dich von vertrauenswürdigen Quellen informieren zu lassen. Die Seite hier und das Fragenarchiv oder die FAQ sind bspw schon ein Anfang. 

Danke, deine Worte haben mir…

Danke, deine Worte haben mir echt Mut gemacht. Ich habe ja auch noch die Voruntersuchung, wo ich meine Bedenken auch nochmal äußern kann und Informationen kriege. Aber bis dahin kann ich jetzt etwas beruhigter schlafen vielen Dank :)

Bitte scheu dich auch nicht,…

Bitte scheu dich auch nicht, bei so starken Bedenken mit der Ärztin, die dich operieren soll, sofort noch einen Termin zu vereinbaren. Du musst nicht Wochen warten und dich verrückt machen.

Und natürlich stimmt alles bis hierher geschriebene: du musst wirklich keine Angst davor haben, dass dir Organe entfernt werden. Wahrscheinlicher ist, dass du hinterher eine Diagnose hast und die Information, dass eine weitere OP zur Entfernung der Endo geplant werden muss. Denn eine Bauchspiegelung, die ambulant durchgeführt wird, wird eher nur der Diagnostik dienen. Das ist das typische Dilemma, das daraus entsteht, dass man vorher nie weiß, was man findet. Wenn es viel ist, dann könnte so eine OP mehrere Stunden dauern und andere Patienten könnten an dem Tag nicht mehr operiert werden. Andererseits will man eigentlich nicht mehrfach operieren, weil jede Narkose und das ganze drum und dran belastend ist. Die optimale Lösung gibt es da irgendwie nicht.

Ich kann mich den Meinungen…

Ich kann mich den Meinungen meiner vorrednerinnen nur anschließen. Besprich deine Bedenken nochmal. Natürlich kann eine OP zur unfruchtbarkeit führen, wenn etwas gravierend schief geht. Das ist aber ein normales Risiko einer OP im bauchraum, so wie es noch weitere mögliche schwerwiegende Komplikationen geben KANN. Das ist aber überaus selten. 

Zur Reihe von 37 Grad: Ich habe mich richtig darüber gefreut, dass die Endometriose mehr Aufmerksamkeit bekommen hat. Leider wurde das, meiner Meinung nach, nicht gut umgesetzt und es gab auch falsche Informationen. Die ausgewählten Geschichten haben, mit Ausnahmen, leider nicht zur Aufklärung gedient und haben vor allem die alltäglichen Probleme ziemlich außer acht gelassen. Also lass dich davon bitte nicht zu sehr beeinflussen.

Versuch einen guten Arzt zu finden, dem du vertraust. Austausch mit Betroffenen ist überaus wichtig und dieses Forum ist eine gute Plattform dafür. Natürlich werden auch hier viele halbwahrheiten verbreitet, oftmals, weil man es nicht besser weiß aber für Erfahrungen ist es doch unglaublich hilfreich

 

Danke nochmal für die…

Danke nochmal für die Unterstützung. Ich werde mich nochmal mit meiner Ärztin kurz schließen. Und hoffe das mir dann die Angst auch etwas genommen wird.